Kirchweiler/
Hinterweiler
Es war ein Heimspiel. Nicht für den Autor Gerd Bayer, der
aus Koblenz stammt, sondern für seinen Protagonisten, den Maler Jakob Lehnen.
Denn alles passte: die Bücher im Hintergrund, die
Dekoration zum Thema „Litera-na-tur – Garten- und Genießerträume in Wort und
Bild“ - schon allein die Tischdekoration mit Hortensienblüten und Früchten hätte
Jakob Lehnen als Vorlage für ein Stillebenbild dienen können - ein voll
besetzter Saal und die gespannte Erwartung der Besucher.
Und so wurde das, was eigentlich als
Autorenlesung im Rahmen der Buchausstellung der Katholischen öffentlichen
Bücherei Kirchweiler geplant war, zu einem unvergesslichen Erlebnis für die
anwesenden Gäste.
Zahlreiche Bürger aus Hinterweiler, Kirchweiler und den
benachbarten Orten waren gekommen, aber auch Nachfahren der Familie
Lehnen-Becker, von denen einer sogar einen Original-Spazierstock seines
berühmten Vorfahren mitgebracht hatte. Daher änderte der Autor kurzerhand sein
Konzept und las nicht aus seinem Buch, sondern erzählte frei aus dem Leben von
Jakob Lehnen, dem kleinwüchsigen Maler aus dem Nachbardorf. Flankiert von einem
Druck, der Lehnen in Originalgröße darstellt, erweckte er den Maler und die
damalige Zeit zu neuem Leben.
In seiner Heimatsprache würdigte anschließend Rudi Assion,
wie Jakob Lehnen en Honnerwéiler Jong,
die Arbeit Bayers und das daraus
resultierende Werk. Assion, der in Mainz wohnt, hatte ein von Lehnen gemaltes
Bild mitgebracht; so wurde nicht nur der vor über 200 Jahren in der Eifel
geborene Maler für die Gäste durch die Erzählungen von Gerd Bayer lebendig,
sondern auch sein Werk war präsent.
Rudi Assion bat danach Bürgermeister Gerd Mertes nach
vorne, regte an, eine Straße nach dem
„Kebbesje“ zu benennen und schenkte der Ortsgemeinde Hinterweiler das Bild
zum Andenken an ihren berühmten Sohn. Mit Überraschung, Freude und Applaus
quittierten die Anwesenden die großzügige Stiftung.
Nach einer Stärkung am reichhaltigen Kuchenbuffet nutzten
die Besucher anschließend die Gelegenheit, in den von der Pfarrbücherei
ausgestellten Büchern zu stöbern und nach Geschenken für andere oder sich selbst
zu suchen „ …damit das gute Buch nicht nur gesehen, sondern auch gelesen werde.“
(Pfr. Hoffmann)
Für das Team der
KöB, Anita Adams